Titel Ketzelsdorf

Ketzelsdorf (Koclířov):1939 - 1945 zum Landkreis Zwittau gehörig.
Im Jahre 1930 gehörte diese Dorfgemeinde mit Böhmisch Hermersdorf und Schönhengst zum Bezirk und Gerichtsbezirk Leitomischl, Ostböhmen. Sie hatte 1707 Einwohner, davon 1671 Deutschböhmen.

Ketzelsdorf Wappen

Ketzelsdorf (Koclirov) wurde zuerst als Kesselsdorf gegründet. Geht man von den östlichen Häusern Hermersdorf auf einen Fußweg gegen Süden und verfolgt diesen Steig durch den Wald, gelangt man in eine von Wald umsäumte Wiesenschlucht. In diesem Grund sollen nach Aussagen alter Leute noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts Mauerreste von Kesselsdorf zu sehen gewesen sein. Auch seltene Blumen, die sonst nur in Gärten wachsen, gaben einen Hinweis auf den ursprünglichen Ort. Man nimmt an, dass diese Siedlung durch Brand oder Krieg vernichtet wurde oder die Bewohner wegen Wassermangel weiter nordwärts den neuen Ort Ketzelsdorf gründeten. In Ketzelsdorf befand sich einst eine Burg, die dem bekannten Raubritter Friedrich von Schönburg gehörte. 1836 fand man die Reste des Turmes von 5 m Höhe und 3,50 m Durchmesser. Die Steine wurden allerdings zum Bau von Häusern verwendet, so dass heute nichts mehr an die Burg erinnert.

Bei Ketzelsdorf lagerten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg, wovon noch einige Flurnamen und Wege Zeugnis geben. Die Schweden sollen angeblich Wege und Steige angelegt haben, um zur Mühle und ins Dorf zum Wasser zu gelangen. Nach Erzählungen griffen die kaiserlichen Truppen die Schweden in ihrem Lager an. Die Feinde ergriffen die Flucht und stürzten von einer Felswand in die Tiefe. Nachrollende Schutt- und Gesteinstrümmer begruben Ross und Reiter unter sich. Die Wand erhielt den Namen Totenwand. Holzfäller fanden später an dieser Stelle öfter Reitersporen, Hufeisen und andere Gebrauchgegenstände der Schweden.

Ketzelsdorf, Schönhengstgau, Sudetenland

 

Postkarte Ketzelsdorf

 

Ketzelsdorf 1937

 

 

Kloster (Aufnahme von 1959)

 

 

Pfarrkirche, Kloster und Erbgericht Lamatsch

 

Ketzelsdorf bei Zwittau

 

Pfarrkirche (1959)

 

 

Pfarrkirche (Eingang zum Friedhof – 1959)

 

 

 

Kirchenbücher (Matriken) Stand 1930:
Gemeinde: Ketzelsdorf, Bezirk: Leitomischl, Land: Böhmen
Pfarrei: Ketzelsdorf, Dekanat bzw Vikariat: Leitomischl, Diözese: Königgrätz, Patronat: Thurn und Taxis
Geburts.- Tauf und Sterbematriken ab 1784 (vorher Pfarrei Hermersdorf)
Eingepfarrt sind die Ortschaften: Schönhengst (seit 1784)
Eingepfarrt waren die Ortschaften: keine
Das Archiv enthält (im Jahre 1930): Kirchenrechnungen (1840), Gedenkbuch, Chronik (1836)
(Quelle 8)
Die Matriken für den Ort befinden sich heute im Staatlichen Gebietsarchiv in Zámrsk.
heute:
Kocliřov, Pfarre Kocliřov
Geburtsmatriken ab 1614 bis 1911
Heiratsmatriken ab 1614 bis 1897
Totesmatriken ab 1614 bis 1916
Fast alle Matriken sind zur Zeit verfilmt und beim Besuch im Archiv bekommen Sie meistens die Filme. Es ist möglich auch die Kopien zu bestellen, die Preisen bewegen sich zwischen 10,-Kc und 14,-Kc pro 1 Seite der Kopie.

• Seite in tschechischer Sprache über Ketzelsdorf (KOCLÍROV a HREBEC) und den Schönhengst von Jaromír Lenoch.

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