Die
Dorfgemeinde Mohren (Javorník) gehörte im Jahre 1930
zum Bezirk Mährisch Trübau und Gerichtsbezirk Zwittau
in Mittelmähren und hatte 426 Einwohner, davon waren 425 Deutschmährer.
Die nächste Eisenbahnstation war in Zwittau. Mohren liegt etwa
4 km nördlich von Zwittau an der früheren Kaiserstraße
Brünn-Prag im Schönhengstgau.
(siehe Gerichtsbezirk
Zwittau,1935). 1939 zum Kreis Zwittau im Sudetenland gehörig.
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Bischof Bruno von Schaumburg auf dem Bischofsstuhl von Olmütz wurde
der große Kolonisator Mährens und gründete Zwittau als
Stadt um das Jahr 1250 als Mittelpunkt einer Reihe neuer Dörfer.
Zu diesen muss auch Mohren gehört haben, auch wenn der Ort erst später
1316-1326 im Lehensverzeichnis der Olmützer Diözese aufgeführt
ist. Die Siedler der Gegend stammen vermutlich aus Ober- und Mittelfranken.
Sie hatten frei verfügbaren Boden und 20jährige Zinsfreiheit.
Mohren bestand zuerst aus 21 Höfen. Dann kamen bis zum 17. Jahrhundert
neun sogenannte Gärtler- oder Häusleranwesen dazu. Das sind
kleinere Gehöfte, die zwischen den Hofreihen oder in der Verlängerung
des Dorfes, im Unterort standen. Söhne von Bauern, die nicht das
Glück hatten den Hof zu erben oder einzuheiraten, bekamen so einen
kleinen Landbesitz.
In einem
erhaltenen Verzeichnis von Mohren aus dem Jahre 1600 erscheinen die ersten
Mohrener Familiennamen. Im Jahre 1653 werden die Besitzer von Erbhöfen
aufgeführt.
Die Atzing-Kolonie ist um 1790 entstanden, zum Teil durch Neurodung, zum
Teil auf Mohrener Hutweide. Das mag auch den Namen erklären, der
evtl. aus „atzen“ gleich äsen, weiden entstanden ist.
Über die Gemarkungsfrage kam es zum Streit, wie aus dem Vertrag hervorgeht,
den die Amtskanzlei in Vierzighuben mit dem Siedler Alexander Langer 1791
schließt. Für den Grunderwerb ist hiernach keine Abgabe zu
entrichten. Der jährliche Zins und die Robotablösung wird genau
festgelegt. Die Atzing unterstand weitgehend direkt dem Oberamt. Nur in
wenigen Dingen war sie von der Gemeinde Mohren abhängig, wie z.B.
vom Gericht.
Mohren: Erbgericht - Hotel
Die
Numerierung der Häuser in Mohren wurde um das Jahr 1770 vorgenommen.
Damals hatte Mohren 60 Häuser. Das Wirtshaus zum Hirschen bekam als
letztes Haus die Nr. 60. Die Häuser Nr. 61 bis 63 kamen bis 1793
dazu.
Über
die Geschichte des Dorfes Mohren ist in dem Buch „Mohren, Geschichte
eines sudetendeutschen Grenzlanddorfes“ von Johann Urbanek und Erich
Zierl, im Jahre 1975 herausgegeben, nachzulesen.
Mohren,
Altarbild in der Kapelle
Kirchenbücher
(Matriken) Stand 1930:
siehe Zwittau
heute: JAVORNIK, Pfarre Svitavy
Geburtsmatriken ab 1599 bis 1890
Heiratsmatriken ab 1599 bis 1922
Totesmatriken ab 1599 bis 1890.
Fast alle Matriken sind zur Zeit verfilmt und beim Besuch im Archiv bekommen
Sie meistens die Filme. Es ist möglich auch die Kopien zu bestellen,
die Preisen bewegen sich zwischen 10,-Kc und 14,-Kc pro 1 Seite der Kopie.
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