Ober Heinzendorf (Horní Hynčina):

Die Gemeinde Ober-Heinzendorf gehörte im Jahre 1930 zum Bezirk Mährisch Trübau, Gerichtsbezirk Zwittau, Mittelmähren (siehe Gerichtsbezirk Zwittau,1935) und hatte 1001 Einwohner, davon waren 933 deutsch. Die nächste Eisenbahnstation war in Brüsau - Brünnlitz.

Pfarrkirche Ober Heinzendorf

Im Jahre 1270 überträgt Bischof Bruno dem Lokator Heinrich von Pohler die Anlegung von Heinzendorf und verfügt am 24. August dieses Jahres in der Lokationsurkunde:

„Bruno von Gottes Gnaden Bischof von Olmütz dem Heinrich Richter von Bolen (Pohler, Anm.) und seinen Erben auf beständige Zeiten.
Da die Schrift die sicherste Darstellung rechtmäßig geschehener Dinge ist, so wollen wir durch Inhalt des Gegenwärtigen für Gegenwart und Zukunft festsetzen, dass wir dir Ober Heinzendorf Gründungsurkundeund deinen Erben unsern ganzen, zwischen unsern Dörfern G r e i f e n d o r p h und H e r m a n s d o r p h und den Grenzen des Edlen Herrn Burso und seiner Erben und zwischen dem Wege der nach Gewitsch führt, sich befindlichen Wald unter dem Titel der Aussetzung vererblich übertragen haben und zwar mit diesen Gerechtsamen, dass, soviele Lahnen (3) dort immer auch werden, sein können, du und eine Erben nach der besonderen Freiheit, welche wir auf 18 Jahre, von der Ausstellung. gegenwärtiger Urkunde an gerechnet, geben, den zehnten Lahn frei und für immerwährende Zeiten besitzen sollst; dazu noch eine freie Schankgerechtigkeit und ein freies Mühlrad, jedoch nicht mehr. (Sollten aber im Laufe der Zeit mehr werden, so werden dieselben uns und unseren Nachfolgern Zinspflichtig sein.) Auch sollst du nebst allem Vorgesagten den 3. Denar vom ganzen Gerichte frei genießen. Überdies wollen wir, dass in selbigem Dorfe B o l e n eine Kirche sei, in welcher der Pfarrer der zur Zeit in G r e i f e n d o r p h sein wird, innerhalb 14 Tagen einmal den Gottesdienst halten wird. Die in oben genanntem Dorfe Bolen aber wohnenden Leute werden gemeinschaftlich unter sich ein Lahn zusammen bringen, welcher für die Kirche von Bolen und den Pfarrer von G r e i f e n d o r f frei und für immer bestimmt sein wird. Zum Zeugnis dessen geben wir dir und deinen Erben gegenwärtige durch unser Siegel bekräftigte Schrift.
Gegeben Blansko im Jahre des Herrn 1270 am Tage des hl. Bartholomei.“
(1)

Quelle: 1) Zur Geschichte der Stadt Zwittau und ihrer Umgebung, S.219, Carl Lick.

Postkarte von Ober Heinzendorf vor über 100 Jahren (1902)

Links an der Straße erkennt man die Häuser vom Neubauer-Tischler (Nr.33) und vom Niederle-Wagner (Nr.34). Sie waren damals noch nicht umgebaut. Rechts sieht man das Schulgebäude und im Schulgarten das Bienenhaus vom damaligen Oberlehrer Johann Heeger. Im Bereich des Postkartenbildes wurden nach der Vertreibung der Einwohner 11 Häuser und Bauernhöfe abgerissen, darunter das Erbgericht.Ober-Heinzendorf, Mähren Auf der alten Postkarte ist folgendes in Kurrentschrift zu lesen:

„Geehrtes Fräulein! Teilen Ihnen den plötzlichen Tod unseres Herrn Pfarrers (gest. Mittwoch am 23. Juli) mit. Begräbnis Samstag. Mit Gruß Marie Heger. Ludwig Heger“.

Marie Heger war die Mutter vom Heimat-, Lieder und Mundartdichter Ludwig Heger * 1885, der hier ebenfalls unterschrieben hat. Der erwähnte verstorbene Pfarrer war – laut Kirchenchronik – Emanuel Sobalik, dreizehnter Pfarrer in Ober Heinzendorf ab dem 6. November 1901. Vorher war er Pfarrrer in Großwaltersdorf gewesen. Er starb am 23. Juli 1902.
Auf dem linken Kartenrand befindet sich der Aufdruck „Verlag Vinzenz Nowotny“ (Nr. 112, Bauernhof und Kaufladen). Er war der Vater von Adolf Nowotny *1882. (Text von Karl Rohatsch)

 

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Folgende Bücher sind nach 1945 über Ober-Heinzendorf erschienen, größtenteils noch erhältlich und können käuflich erworben werden. –> Zur Bücherliste


Gemeinde: Ober-Heinzendorf, Bezirk: Mährisch Trübau, Land: Mähren
Pfarrei: Ober-Heinzendorf, Dekanat bzw Vikariat: Zwittau, Diözese: Ölmütz, Patronat: Mährischer Religionsfonds
Geburts.- Tauf und Sterbematriken ab 1787 davor Brüsau.
Eingepfarrt sind die Ortschaften: Pohler seit 1787
Eingepfarrt waren die Ortschaften: keine.
Das Archiv enthält (im Jahre 1930): Archivalien seit 1787
Die Matriken für den Ort befinden sich heute im Staatlichen Gebietsarchiv in Zámrsk.
Duplikate der Matriken soweit sie im Diözesan-Matrikenarchiv I zu Ölmütz vorhanden sind. (1785 - 1877).
(Quelle 8).

 

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